Neue Welten Forschungswallfahrt in die Alpen.

Im Zusammenhang mit dem Förderpreis des Rotary Clubs München-Bogenhausen und des Akademievereins ADBK München.

Gestiftet von Rudolf Schwab.

Udour
Zusammenarbeit mit Alexandre Leclerc, Musiker und Komponist in Vence

Kartenbasierter Parcours rund um die Gravuren des Mercantour
Palindrome der Nostalgie: Provence-Alpes Côtes d’Azur – Bayern
Getreide in Lavendel gefärbt
2020

Heim. Nachdem ich sieben Jahre in München lebte, ist das Wort so integriert, dass es neue Gefühle hervorgebracht hat, ohne die Bedeutung des Wortes ins Französische versetzen zu können.

Palindrom der Nostalgie, ein Werk über diesen Widerstand. Die Ausgangsbasis meiner Überlegungen liegt zwischen zwei Verbindungsorten.

Frankreich und Deutschland; zwei Regionen und Länder durch Kultur und Sprache voneinander getrennt, trotz eines jeweils eigenen emotionalen Zustandes: Heim zu sein.

Ein Dazwischen. Eine Bergkette, die die beiden zu Hause physikalisch trennt, gleichwohl sie sie kartographisch verbindet. Doch eine gemeinsame Identität: die Alpen.

Seit der Mensch auf zwei Beinen steht und läuft, sind die Alpen das Dach einer gemeinsamen Geschichte: Menschheit. Ein Ort der Durchreise von Nomaden und sesshafter Zivilisationen, die Fossilien, Geschichten, Skulpturen, Malereien, Gravuren, Installationen, und Architekturen, Die Spuren temporärer, menschlicher Existenz hinterlassen haben und weiter hinterlassen.

Der Fokus der Betrachtung liegt auf dieser Verdopplung des Heims auf diesen zwei Seiten der Alpen, zugleich auf der Distanz und Fremdheit metaphorisch ausgedrückt durch die Bergkette, was die Frage nach einer nomadischen Haltung aufwirft. Dieser Widerstand des Lebens zum Leben richtet das Projekt aus.

Moderne Gravur in der Nähe des Basto-Sees: Biwakplatz

Hinsichtlich dieser Gleichung zwischen Altem und Neuen, Digitalem und Analogen, Nomadentum und Sesshaftigkeit habe ich Keramikgefäße realisiert. Formen, Farben, und Muster der Behältnisse verweisen auf die ausgewählten Orte.

Es entsteht eine Verbindung zwischen Immaterialität und Materialität, digitalen Filmen und analogen Keramikgefäßen.

Keramikgefäße als Musikinstrumente

Nach meinem Ausflug in den Mercantour sind die Geräusche der Reise genauso präsent wie die Bilder: das Geräusch der Schritte auf dem Stein, das Fließen des Wassers, das Summen der Insekten, aber auch die Stille.

Hören, Sehen, Riechen und Fühlen warnen vor Aktivitäten in einer scheinbar stillstehenden Landschaft. Ein paar Tage in der Natur zu verbringen bedeutet, den Sinnen wieder einen Sinn zu geben.


Ich wollte, dass man meine Terrakotta als Echo dieser Reise hört.
Inspiriert von Udu (einem Musikinstrument aus Ton) erinnert sein Klang an den Klang von Wasser.
Der Klang meiner Kunstwerke findet sich in der Musik des Projekts wieder.

Udu Instrumente: Weiße Masse ohne Schamotte, bunte Engobe, glänzende und matte Glasuren.

Auf den Spuren meiner Vorgänger habe ich versucht den natürlichen Raum zu verstehen, der sie dazu inspiriert hat, diese Formen in den Fels zu gravieren. Parallel dazu habe ich mich selbst von diesem Ort für meine eigenen Kreationen inspirieren lassen.

Idee für die Fortsetzung des Projekts

Projektzeichnung: Keramikbrennofen und Sonnenkollektoren